Ein Eindruck ist das, was ich mit allen Sinnen erfasse.
Die Fotografie umfaßt nicht alle Sinne. Sie kann versuchen, den visuellen Teil des Eindrucks wiederzugeben.
Aber schon daran scheitert es oft.
Als ich mich mit den Flamingos und der Frage der Wirklichkeit der dritten Ordnung beschäftigt habe, wurde mir sehr schnell deutlich, daß es nicht so einfach ist, die Wirklichkeit der Wirklichkeit fotografisch festzuhalten.
Selbst wenn man nicht zig Seiten Begriffsklärung folgen läßt sondern einfach diese Sätze schreibt und glaubt, wer es will, der wird es verstehen, kommt man nur begrenzt weiter, weil die Worte begrenzt sind – in der Anzahl und im Inhalt.
Es reicht ja noch nicht einmal auf eine Art zu fotografieren, um einen Eindruck in seiner Vielschichtigkeit festzuhalten.
Ich habe es bei einem Spaziergang auf drei Arten probiert, um in etwa einen Eindruck visueller Natur zu vermitteln. Während der „echte“ Eindruck alles zusammen erleben ließ, kann ich die Fotos hier nur nacheinander zeigen, um durch die Vieldimensionalität über den Kopf dies alles wieder zu einem Eindruck zusammenzufügen.
Puuuh. Aber ich habe das hier so ganz gut aufgeschrieben, man kann es verstehen.
Aber warum schreibe ich so etwas auf, würden mich nun mir freundlich gesinnte Menschen fragen?
Wer mich weniger mag würde sagen, dem fehlt doch was. Genau das stimmt.
Mir fehlt die 1 zu 1 Umsetzung von der Wirklichkeit eines Moments in ein Foto.
Auf momentphotos.de versuche ich mit Tristesse so einen Moment zusammenzufügen.
Wie schwierig es ist, nur einen Moment festzuhalten in seiner Fülle macht – wenn man sich so ausführlich damit beschäftigt hat – sehr bescheiden bei der Bewertung dessen, was man fotografiert.
Grenzen sind ja nicht nur die eigenen und die technischen Möglichkeiten.
Aber wer an dieser Stelle wirklich angekommen ist, der sieht die neue Freiheit.
Er oder sie sieht (oder kann sehen), daß die Objektivität eine subjektive Sache ist.
Ein Teil eines Moments mit den Möglichkeiten der Fototechnik festgehalten kann das zeigen, was man schwerpunktmäßig in diesem Augenblick wahrgenommen hat.
Und so ist dies dann der entschiedene Moment (der auch der entscheidenden Moment im Ablauf einer Situation sein kann).
Es ist immer meine Wirklichkeit, die hier physikalisch festgehalten wird.
Es ist ein Teil eines ununterbrochenen und grenzelnlosen Geschehens.
Und das Nachdenken darüber ist reine Philosophie, also ein Stück Bewältigung der eigenen Existenz durch Denken über das eigene Handeln.
Der fotografische Rahmen gibt mir dabei die Sicherheit. Die Abgrenzung eines Teils von dem Gesamten gibt dem Ausschnitt eine wirkliche Bedeutung.
Und diese kann man deuten.
Nun gebe ich zu, daß dieser Artikel nicht so einfach ist – aber er zeigt einen gedanklichen Weg auf, der sich lohnt, weil er der Weiterentwicklung des eigenen fotografischen Verständnisses dient.
Und jetzt?
Jetzt sind Sie dran!