In einer aktuellen Ausgabe der Süddeutschen Zeitung gibt es einen ganzseitigen Bericht über den Kölner Dom.
„Das Leben ist eine Baustelle. Der Kölner Dom ist mit 20.000 Besuchern am Tag die populärste Sehenswürdigkeit Deutschlands.“
So beginnt der Bericht von Bernd Dörries.
Die Seite enthält Fotos. Oben ein sehr großes fast schon skizzenhaft wasserfarben wirkendes farbbetontes Foto, darunter drei andere Fotos, von denen mindestens eins HDR zu sein scheint und nur eins eher nur „normal“ bearbeitet zu sein scheint.
Die Fotos sind von Theodor Barth. Da man ja die Fotos nicht wiedergeben darf, habe ich die komplette Seite abfotografiert und alles unerkennbar gemacht außer der Überschrift und den Proportionen auf der Seite.
Interessant aus fotografischer und journalistischer Sicht ist die Frage, was die Süddeutsche Zeitung – SZ – heute als Fotojournalismus akzeptiert und nutzt.
Es sind offenkundig sehr viele Fotos, die per HDR und anderen Filtern bearbeitet worden sind.
Es gibt auch kein einheitliches Schema sondern es sind viele Varianten zugelassen.
Das schadet übrigens der Seite und dem Artikel nicht.
Es ist eine bunte Seite geworden.
Aber man muß solche Entwicklungen einfach auch mal aufschreiben.
Da ich die Fotos aus der Zeitung nicht zeigen darf, sehen Sie nachfolgend ein Foto von mir, aufgenommen vor dem Kölner Dom mit Detailbetonung. Die Szene erinnerte mich an Gemälde aus dem Mittelalter:
Vor ein paar Jahren gab es noch eine Debatte, ob man überhaupt mit digitalen Filtern arbeiten soll und ob HDR überhaupt im Fotojournalismus eingesetzt werden darf.
Das ist alles vorbei.
Erlaubt ist was gefällt.
Das gilt übrigens nicht nur für die Süddeutsche Zeitung. Ich betrachtete gerade dank einem lieben Freund eine ganze Reihe von Magazinen und es gab kein einziges dabei, das nicht die Filter-Fotografie in Druckform gezeigt hätte.
So ändern sich die Zeiten.
Damit ist faktisch auch im Fotojournalismus alles möglich, was der digitale Zauberkasten hergibt.
Das eröffnet neue Perspektiven.